"Sehr geehrter Herr Siegemund,

das Jahr 2020 ist zu Ende, ein gutes war es bekanntlich nicht. Vielleicht aber kann man ihm doch noch etwas Positives abgewinnen, wenn wir eine Gesamtbilanz ziehen. Unbestritten hat die Corona-Pandemie vielen Menschen Angst, Schrecken und Sorgen gebracht, die sie gewiss auch noch eine geraume Zeit verfolgen wird. Nicht wenige haben nahe Angehörige verloren, die sie in der Sterbestunde nicht begleiten konnten. Andere haben ihre wirtschaftliche Existenz eingebüßt, für die sie ein Leben lang gearbeitet und Opfer gebracht haben. Unzählige Selbstständige und Betriebe kleiner schwer verzichtbarer Geschäfte und Restaurants standen von einem Tag auf den anderen vor dem Nichts. Kinder aus „bildungsfernen“ Haushalten sahen sich ihrer Chancen beraubt, als Schulen und Kindergärten geschlossen wurden und ihnen der technische Ersatz für Fernunterricht auch nicht zur Verfügung stand.

Andererseits konnten wir in dieser Situation aber auch erfahren, dass eine Gesellschaft in großer Einmütigkeit dem in aller Welt wütenden Virus den Kampf ansagte und berechtigte Hoffnung aufkommen ließ, den teuflischen Herausforderer zu besiegen. Die dabei neu entdeckte solidarische und wehrhafte Gemeinschaft ist gewiss eine ungemein hilfreiche Antwort gewesen, die in der Corona-Pandemie Hoffnung auf Erfolg vermittelte.

Der Leitspruch der Senioren-Union lautet „Zukunft braucht Erfahrung“, wie wahr, wenn man in die Vergangenheit zurückschaut. Wenn Fehler sich nicht wiederholen sollen, muss man sie erkennen und es dann besser machen. Nur so kann das Ungenutzte und Unerkannte, das Vergeudete und Zerbrochene ans Licht kommen und durch heilsame Anstrengungen wieder geordnet, bereinigt und zum besseren Dienst in der Gemeinschaft führen.

Wir haben allen Anlass, Fehler in Zukunft zu vermeiden, die die Menschen zu Recht empören und enttäuscht haben, allein schon, wenn man an die Produktion der Impfstoffe und die Vereinbarung der Impftermine denkt. Auch wenn sich die Europäische Union dabei als nicht besonders erfolgreich erwiesen hat, so ist und bleibt sie auch in Zukunft das größte Friedensobjekt der Menschheitsgeschichte.

Ich hege die feste und berechtigte Hoffnung, dass trotz aller Pannen und Irritationen, Krämergeistigkeit und fehlenden Gespürs für den Ernst der Situation dieses Jahr wieder wesentlich besser endet als das vergangene, vorausgesetzt, die Gesellschaft bleibt vernünftig und verliert nicht die Fähigkeit, sachlich miteinander zu kommunizieren. Schon der Name unserer Partei besagt, dass die Hoffnung die Gegenkraft ist gegenüber der Bitterkeit und Angst - gewissermaßen auch ein Spurenelement für unser Leben, das uns schützt und steuert.

Ich wünsche Ihnen allen, liebe Freundinnen und Freunde unserer Senioren-Union, dass von nun an jeder Tag Sie hoffnungsvoller stimmt auf dem vorerst noch steinigen Weg in die gewohnte Normalität des Alltags. Ich sehne mich, wie alle anderen auch, endlich wieder nach der persönlichen Begegnung. Zu gern wäre ich vielen von Ihnen im Wahlkampf in den kommenden Wochen begegnet, um gemeinsam vor Ort für unsere Union zu kämpfen und ihr zum Erfolg zu verhelfen. Leider hindert uns noch das Virus daran. Wir dürfen aber nicht den Mut verlieren, das müssen wir uns versprechen. Mehr noch, wir wollen uns heute schon darüber freuen, uns bald wieder die Hand drücken zu können, eine Geste, deren Bedeutung häufig verlorengegangen ist. Vielleicht wird die überstandene Corona-Pandemie auch dazu beitragen, sich des Wertes des Freundschaft und Vertrauen ausdrückenden Händedrucks wieder stärker bewusst zu sein.

Seien Sie herzlich und in Verbundenheit gegrüßt
Ihr Otto Wulff
Bundesvorsitzender der Senioren Union“

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